Mit dem Dreirad auch mal weiter wegfahren?
Auf längere Touren mit dem E-Dreirad gehen, auch mal über die Stadtgrenzen hinweg? Warum nicht! Es gibt einige Möglichkeiten.
Die Huckepack-Variante
Für Ausflüge in die weitere Umgebung oder längere Urlaubsreisen mit einem Dreirad »im Gepäck« gibt es spezielle Heckträger für Kraftfahrzeuge, die auf der Anhängerkupplung montiert werden. Je nach Ausführung gibt es Modelle, mit denen ein einzelnes Dreirad transportiert werden kann, oder Varianten, die zusätzlich Platz für ein zweirädriges Fahrrad bieten. Alternativ gibt es Anhänger, auf denen ein Dreirad »ins Schlepptau« genommen werden kann.
Ein wichtiger Hinweis: Wenn es weiter weg geht und eine Übernachtung geplant ist, sollten Sie sich im Voraus bei den Unterkünften erkundigen, ob ein sicherer Abstellplatz für Ihr Dreirad vorhanden ist. Idealerweise steht auch eine Steckdose zum Laden der Batterie bereit.
Variante ÖPNV
Leider bieten die meisten Züge der Deutschen Bahn AG sowie der angeschlossenen Nahverkehrsbetriebe und des ÖPNV keine Möglichkeit, E-Dreiräder mitzunehmen. Diese benötigen mehr Platz als z. B. Elektrorollstühle. Eine Ausnahme bildet die NordWestBahn im Bremer Raum auf der Strecke von Bremen-Nord nach Verden. Dort passe ich mit meinem Van Raam Easy Rider 2 gut in die Stellflächen für Kinderwagen und Fahrräder. Auf anderen Linien sind die Stellplätze oft enger, daher empfiehlt es sich, vor Fahrtantritt die Maße des Dreirads mit den örtlichen Gegebenheiten abzugleichen.
Das Gleiche gilt für die Barrierefreiheit an den Bahnhöfen. Sind die Zugänge ebenerdig und barrierefrei? Sind die Fahrstühle groß genug, um das Dreirad zu transportieren? Die Aufzüge im Bremer Hauptbahnhof haben beispielsweise eine Tiefe von 2,10 m. Das passt für mein E-Dreirad-Modell gerade noch millimetergenau.
Ein Tipp zu Fahrstühlen: Über die App www.bahnhof.de der Deutschen Bahn können Sie unter dem Menüpunkt Bahnhof wählen > Name des Bahnhofs > Aufzüge prüfen, ob die Fahrstühle an der benötigten Station in Betrieb sind oder ob es Störungen gibt. Ich prüfe das immer, bevor ich aus Bremen-Vegesack in den Zug Richtung Bremen steige. Sollte »mein« Fahrstuhl nicht funktionieren, bitte ich das Zugpersonal, den Zug auf ein Gleis umzuleiten, wo der Fahrstuhlbetrieb gewährleistet ist. Andernfalls ist man auf die Hilfe anderer Personen angewiesen, die das Dreirad über die Treppen tragen – keine einfache Aufgabe bei einem Gewicht von 50 kg oder mehr.
Was die Ticketpreise betrifft: Mit meinem Schwerbehindertenausweis und einer gültigen Jahreswertmarke für den ÖPNV werde ich ohne zusätzliche Kosten an mein Ziel gebracht.
Wie weit uns die Füße tragen?
Oder besser gesagt: unsere Gefährte. Die Reichweite eines e-motorisierten Dreirads hängt von der Kapazität des Akkus ab. Dessen Lebensdauer ist – bis zur Erfindung unendlicher Energiequellen – leider begrenzt. Die Reichweite wird beeinflusst durch die gewählte Motorunterstützung, die Pflege des Akkus und die bereits gefahrenen Gesamtkilometer. Ein zweiter Akkusatz kann Abhilfe schaffen, um längere Strecken ohne Ladepausen zu bewältigen. Dieser sollte gut geschützt und abgefedert im Gepäckkorb verstaut werden. Alternativ bieten viele Hersteller spezielle Halterungen für Zweitbatterien an, die sicheren und stabilen Halt gewährleisten.
Für alle Akkus gilt: Sie sollten weder extremer Hitze noch Kälte ausgesetzt werden. Im Sommer empfiehlt es sich, das Dreirad während Pausen im Schatten abzustellen. In den Wintermonaten sollten die Batterien möglichst nicht zu lange der Kälte ausgesetzt sein.
Mit diesen Tipps steht längeren Exkursionen nichts mehr im Weg. Gute Fahrt!